Wochenbuch 2010

30. Dezember 2010 Schneemann

Manchmal packt es unsere älteste Tochter und sie baut einen "Schneemann".

Meistens helfen ihr so nach und nach auch die übrigen Geschwister. Und so bauen sie in ein bis zwei Stunden eine grosse Skulptur. Die sie dann mit berechtigtem Stolz der Mutter zeigen.

22. Dezember 2010 Weihnachten steht vor der Tür

Auch die Vorbereitungen sind grösstenteils abgeschlossen.

Die Kinder und ich haben festgelegt, was es zu Heiligaben zum Nachtessen gibt. Die Guetzli sind gemacht und auch die Pralinen, die eine Spezialität der Verwandtschaft meines Mannes sind. Da kommen bei den Schwiegereltern aus drei bis vier Familien Leute zusammen und stellen zusammen die Pralinen her. Den Haustürschmuck habe ich schon vor einiger Zeit "montiert". Auch unser Christbaum wartet im Gartenhaus auf seinen Einsatz. Morgen wird dann noch gründlich geputzt, und dann ist das Haus für das grosse Fest bereit.

Ich wünsche allen Lesern eine frohe Weihnachtszeit und ein gutes gesundes Neues Jahr.

15. Dezember 2010 Winter

Der Winter hat uns fest im Griff.

Die letzten Tage sah es bei uns so aus wie auf dem Bild. Nur die Sonne hat nicht geschienen, da es fortwährend wenig schneite. Die Temperaturen liegen die meiste Zeit unter dem Gefrierpunkt. Deshalb bleibt die weisse Pracht liegen und schenkt uns einen schönen Anblick. Und hier im Tal gehört zu einem "richtigen" Winter einfach Schnee, sonst würde etwas fehlen.

7. Dezember 2010 Doch nicht Alltag

Vor einer Woche meinte ich, der Alltag habe uns wieder.

Aber nichts war. Ich überlegte mir, was ich wieder ins Wochenbuch schreiben soll: Soll ich vom Alltag im Stall erzählen? Soll ich berichten, dass uns der Winter fest im Griff hat?

Da machte mir der Computer einen dicken Strich durch die Rechnung: Die Grafikkarte ging kaputt! Die Beratung im Fachgeschäft ergab, dass die Reparatur fast soviel kosten würde wie ein neuer Computer. Und unsere Tochter sollte ihr VA (vertiefende Arbeit) in knapp 14 Tagen abgeben. Was nun? Also neuen Computer bestellt und alle Daten zügeln lassen. Aber bis alles wieder richtig programmiet und installiert und wie gewohnt funktioniert geht es schon etwas länger. Deshalb kommt dieser Eintrag auch ohne Bild daher: Weil das Fotobearbeitungsprogramm noch fehlt. 

18. November 2010 Waschen

Die Alpen "schlafen" nun den ganzen Winter.

Mit ihnen haben wir bis zum Frühling fast nichts mehr zu tun. Was uns aber nicht in Ruhe lässt, das ist der Käse. Er will weiterhin gepflegt werden. Mit "Waschen" habe ich eine meiner heutigen Arbeiten sehr kurz umschrieben: Ich habe Käsebretter gewaschen. Wenn ein Brett leer geworden ist, wird es (wenn genügend beisammen sind) gewaschen, mit klarem Wasser gespühlt und dann wie auf dem Bild zum Trocknen aufgestapelt. Im Frühsommer kommen dann wieder die "neuen" Laibe darauf in den Käsekeller. So beginnt wieder der "Kreislauf" der Käsebretter. 

10. November 2010 "Ärschpeerä"

Jetzt sind alle Alpen fertig eingewintert.

Heute haben wir noch die letzten Häge in der Suteren abgelegt und den Stall im Laueli "ärschpeert". Dieses "ärschpeerä" ist wichtig. Denn der viele Schnee kann so stark "boorzä" (drücken, schieben), dass der Stallaufbau verschoben werden kann. Deshalb wird der Lauelistall und der Gigengaden mit starken Balken "ärschpeert", wie es die Foto zeigt. Im Stall und in der Hütte bei der "Hinderist Hütte" wird auch "ärschpeert". Dort jedoch mit senkrecht angebrachten Balken, weil diese Gebäude nicht schiebendem Schnee sondern drückendem Schnee ausgesetzt sind.

6. / 7. November 2010 Kurzferien

Alle fünf Jahre treffen sich die Schulkameraden der Bauernschule Pfäffikon für zwei Tage.

Für meinen Mann und mich war dieser Ausflug an den Bodensee sowas wie Kurzferien. In Überlingen haben wir einen Betrieb besichtigt, der von einem ehemaligen Schulkameraden geleitet wird. Er hat verschiedene Betriebszweige: Obstbau, Ackerbau, Schweinemast und Bio-Energie-Erzeugung. Wir spührten, dass durch die verschiedene gesetzliche "Umgebung" auch verschieden gewirtschaftet wird. Aber eines ist gleich: Auch der deutsche Bauer muss schauen, dass ihm zuletzt die "Rechnung" aufgeht.

Das gemütliche Zusammensein kam auch nicht zu kurz. Bei den gemeinsamen Essen wurde über alles mögliche diskutiert: Über das Bauern, die Familie, die Mithilfe im Betrieb, usw. 

4. November 2010 Letzte Alparbeiten

Heute habe ich im Laueli noch den "Hag abgleid".

Den Teil der Strasse entlang hat mein Mann zwar schon vor dem letzten Scheefall "abgelegt", aber die meisten "Laufmeter" Hag standen noch. Weil es auf dieses Wochenende wieder Schnee geben soll habe ich den "Rest" abgelegt. "Hag ableggä" heisst, ich ziehe die Hagraffen aus und lasse den Stacheldraht auf den Boden fallen. Dann ziehe ich den Hagstud aus dem Boden und lege ihn so hin, dass der Schnee ihn nicht zerbrechen kann und auch so, dass wir im Frühling sein Standloch wieder finden. Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich für diese Arbeit vier Stunden brauche. Dafür bin ich an Orte gekommen, die ich noch nie von nahem gesehen habe. Denn das "Hag-ablegen" ist sonst die Arbeit meines Mannes. Und zum Schluss wurde ich auch noch mit einem schönen Abendrot belohnt.

1. November 2010 15. Muotithaler Alpchäsmärcht

Und schon ist der Alpchäsmärcht wieder Vergangenheit.

Damit wir auch heuer wieder ein möglichst breites Angebot hatten, war ich die letzten Wochen manche Stunde mit Butter einsieden, zwei Sorten Fondue-Mischungen machen, Kräuterbutter herstellen und der Käsepflege beschäftigt. Auch haben wir fünf Hilfen angefragt, ob sie uns wieder tage- oder stundenweise am Markt helfen. Und heute können wir auf erfolgreiche zwei Tage zurückblicken: Alle Bratbutter, alles Fondue, aller Raclettekäse und fast alle Mutschlis sind verkauft. Der Käse- und Alpbuttervorrat ist auch kleiner geworden. Also werde ich nächste Woche wieder Butter einsieden und Fondue machen, damit für den Hausverkauf wieder Vorrat da ist.

25. Oktober 2010 Erster Schnee im Talboden

Heute hat es erstmals bis in den Talboden geschneit. .

Uns wäre es lieber gewesen, wenn er bis nach dem Chäsmärcht gewartet hätte. Aber er wird nicht liegenbleiben, denn aufs Wochenende haben die Meteorologen wieder wärmeres und sonnigeres Wetter angesagt. 

20. Oktober 2010 Schneetaarä

Es hat auf etwa 1000 müM heruntergeschneit.

Deshalb besuchen uns hier im Tal die in grossen Scharen versammelten "Schneetaarä" (Bergdohlen). Jeden Winter gehören sie zum Dorfbild. Sie suchen etwas zu Fressen. Unter unserem Birnbaum haben sie die heruntergefallenen Birnen entdeckt. In so einem Schwarm "geht" immer etwas. Die einen Vögel fliegen vom Birnbaum zum Stalldach, die andern den umgekehrten Weg; und wieder andere fliegen zum Hausdach oder umgekehrt. Es ist ein dauerndes Hin und Her.

17. Oktober 2010 Strenge Woche

Da der Radio für dieses Wochenende Schnee gemeldet hat, ...

..., hatten wir eine strenge Woche. Vor 10 Tage hat mein Mann, unser Sohn und ein weiterer Landwirt den "Faarenblätz" gemäht. Ende letzte Woche und anfangs diese Woche rechten wird den "Faaren" und brachten ihn heim. Hier wurde er dann vom "Ballenmacher" zu 15 Streueballen gepresst. Am Donnerstag war Mistausbringen im Laueli angesagt. Ich selbst habe mit zwei Töchtern zusammen im und um die Hütten aufgeräumt und auf den "Winterschlaf" vorbereitet. Am Freitag haben die Männer mit Hilfe eines weiteren Landwirtes auf dem Wasserberg und im Laueli "gegüllnet". Eine Tochter und ich arbeiteten weiter am Winterfestmachen der Hütten. Am Samstag haben dann Gerold und ich den Gigenstall ersperrt und das Wasser abgestellt, damit die Leitungen nicht einfrieren. Dasselbe haben wir in der Hinterist Hütte und im Laueli gemacht. Bis alles für den Winter bereit ist, gibt es viel Arbeit. Gut eingewintert können wir jedoch hoffen, im Frühling alles wieder so vorzufinden wie wir es verlassen haben.

4. Oktober 2010 Alpabfahrt

Heute sind wir mit all unserem Vieh wieder ins Tal auf den Heimbetrieb zurückgefahren.

Es war ein schöner warmer Tag. Der Föhn hat uns sogar um die Ohren geblasen. Alle sind wir wohlbehalten in der Starzlen angekommen.

27. September 2010 Herbst

Immer mehr zeigt sich die Natur in ihren Herbstfarben.

Und es ist im allgemeinen auch kühler geworden. Die Berge haben eine weisse "Kappe" angezogen. Sonst schmilzt so ein Schneefall recht schnell weg; doch dieser ist hartnäckig.

24. September 2010 Mutschliproduktion

Jetzt produziere ich hauptsächlich Mutschlis für den Chäsmärcht.

Er findet am 30. / 31. Oktober hier in Muotathal statt. Diese Mutschlis sind ein Teil unseres vielfältigen Angebots. Am Chäsmärcht haben sie dann den richtigen Reifegrad und vervollständigen in den Tagen nach dem Märcht manche Käseplatte.

14. September 2010 Milchschwund

Letzten Samstag ist das "fremde" Vieh heimgegangen.

Nun haben wir nur noch unser Kühe zu melken. Deshalb hat auch die Milchmenge im Kessi abgenommen. Sie geht sowieso im Verlauf des Sommers zurück. Einerseits gibt eine Kuh während ihrer Laktationszeit (Zeit, da sie Milch gibt bis zum nächsten Kalbern) langsam immer weniger Milch, andererseits ist das Gras nicht mehr so gehaltvoll und jung wie im Bergfrühling und -sommer.

3. September 2010 "Plündern"

Wenn unser Käsekessi auf Reisen geht, bedeutet das, dass wir "plündern" (zügeln).

Heute haben wir die Käsereisachen von der Hinderist Hütte zum Laueli "geplündert". Heute abend werden noch die Schweine runtergebracht und morgen "fahren" wir mit dem Vieh runter.

2. September 2010 Schneefall

Vor drei Tagen schneite es von 6.30 Uhr an bis es ca. 4 cm Schnee hatte.

Am Abend war er wieder geschmolzen. In der nächsten Nacht schneite es wieder, jedoch weniger. Jetzt präsentieren sich die Berge oberhalb von ca. 1800 m schneeweiss. Gestern taute er nur wenig, und es wehte ein kühles Lüftchen.

23. August 2010 Streue machen

Für morgen hat der Wetterbericht Regen gemeldet, ...

... ,deshalb will Gerold heute die Streue von den Riedböden einbringen. Die Riedböden sind ein Flachmoor. Ein Teil der Streue, die dort wächst, "gehört" uns. Mit dem Transporter kann man nicht dorthin fahren. Deshalb hat Gerold die Streue in Heugarne gefasst und trägt sie zum Weg, der zur Gige führt. Sieben Garne kann er füllen. Im Gigengaden verteilt er dann die Streue, damit sie noch ganz durchtrocknen kann.

21. August 2010 Zügeln

Zügeln von der Gige zur Hiderist Hütte ist heute angesagt.

Fast fünf Wochen war das Vieh auf der Gige. Dort oben zeigt sich der Herbst nun schon deutlich. Am Vormittag zügeln wir die ganze Melkerei wieder zur Hinderist Hütte. Am Abend holen wir dann auch noch das Vieh herunter.

20. August 2010 Nebenaus-Fahren

Heute sind wir mit dem Vieh ausserhalb des Zaunes weiden gegangen.

Dem sagen wir hier "Näbätusäfahrä". Wir treiben dann das Vieh auf Plätze, die ausserhalb des Zaunes liegen. Dort wird das Vieh beaufsichtigt. Das Wetter war leider in den vergangenen Tagen nass und kalt. Dann ist das "Gaumen" auch nicht so lustig. Gestern und heute ist es jedoch bedeutend besser. Und die Kinder freuten sich aufs Aufpassen. Das Vieh frisst Streifen ins Gras, so gut mundet ihnen dieses noch unberührte Grün. Gegen Abend geht's dann wieder Richtung Stall zum Melken.

18. August 2010 1. August-Feuer zum Zweiten

Gestern haben wir nun das 1. August-Feuer lodern lassen.

Endlich war auch wieder einmal die ganze Familie auf dem Wasserberg. Wir freuten uns, dass der Haufen so schön brannte. Danach haben unsere Kinder auch noch ein wenig Feuerwerk gezündet. Etwas spät, aber mit Freude im Herzen, gingen wir zu Bett.

9. August 2010 Alltag

Der Alltag geht trotz den vielen speziellen Augenblicken weiter.

Letzten Freitag habe ich begonnen drei "Mäli" (die Milch von dreimal Melken) zudammenzunehmen. So habe ich nun etwas mehr Zeit z. B. zu lernen wie ich die Homepage betreuen kann oder zu Hause nach dem Rechten zu sehen.

31. Juli 2010 1. August-Feuer
"Die Macher"

Heute haben unsere Kinder den Holzstoss für das 1. August-Feuer errichtet.

Gegen Ende Juli bestürmen sie Gerold, damit er die Hütten-Holz-Tanne fällt. Davon dürfen sie dann die Äste fürs 1. August-Feuer haben. Sie gehen auch Stauden-Schneiden, damit es wieder einen zünftigen Holzstoss gibt. Er steht jedoch immer noch. Denn am 1. August, als die Kinder den Stoss entzünden wollten, kam gerade ein kräftiges Gewitter und durch den heftigen Regen wollte der Stoss nicht brennen.

30. Juli 2010 Weisse Gipfel

Heute ist es kühl und die Gipfel im Rund sind weiss.

Auch die Wasserberg-First hat einen weissen Schleier bekommen. Aber das Wetter soll ja wieder sonniger werden, und dann taut über kurz oder lang diese weisse Pracht wieder.

26. Juli 2010 Kleine Freuden

Eines Tages entdeckte ich bei der Hütte Laueli das Holzhüttchen auf dem Foto.

Der Vater der damaligen Mietfamilie hatte es zusammen mit seinen Kinder gebastelt. Es sieht einfach hübsch aus, und es erfreute mich riesig. Es erinnert an eine alte rustikale Alphütte. Es steht jetzt noch, und die jeweiligen Mieter reparieren es wieder, wenn mal die eine Dachhälfte herunterrutscht.

11. / 12. Juli 2010 Unwetter

Wasser ist ja ein kostbares und lebensnotwendiges Gut.

Aber zuviel des Guten wirkt zerstörerisch. Das haben wir gegen Abend des 11. Juli erfahren, als sich ein heftiges Gewitter an der First entlud. Bald sprudelten aus allen Löchern Bächlein. Diese sammelten sich und schon bald überliefen auch die "Riedböden". Schlussendlich suchte sich ein Bach seinen Weg neben und durch den Stall. Gott sei Dank läuft alles Wasser ab. Geblieben ist eine ausgewaschene Strasse und ein ebensolcher Gigenweg.

Am Abend des nächsten Tages traf es dann Ried und Muotathal. Weil ich anknen musste, war ich im Tal. Zuerst schüttete es wie aus Kübeln. Bald sahen wir durch die Regenschleier, dass der Teufbach wieder einmal seine Fracht auf unser Land "gespuckt" hatte. Etwa 20 Minuten später donnerte die Starzlen daher. Sie füllte ihr ursprüngliches Bett mit Geschiebe und suchte sich dann ihren Weg über unsere Wiese. Sie überquerte dann neben der Brücke die Bisisthalerstrasse. Schon bald jedoch riss sie die Strassenplatte weg und frass sich ein neues Bett, bis sie in die Muota mündete. So etwas habe ich noch nie gesehen. Einerseits war es ein faszinierendes Schauspiel und kaum zu glauben; andererseits tat mir das Herz weh, weil ich ganz genau wusste,dass die Starzlen wieder einmal einen Teil unserer Wiese mitnahm.  

7. Juli 2010 Heuerwetter

In nur drei Tagen haben wir die "Schwänti" eingebracht.

Das ist ein steiles Stück Land, das man zwar mit der Maschine mähen kann, jedoch von Hand rechen muss. Dieses Jahr haben wir es mit viel Hilfe von Menschen und Maschinen in Rekordzeit gerecht. So konnten wir elf vollgestopfte Ladewagenfuder einbringen.

29. Juni 2010 Juhui wir sind im Netz

Juhui!

Heute ist die rundum erneuerte Homepage ins Netz gegangen. Ich freue mich sehr. Aber ohne die Hilfe von Herrn J.-P. Sitzmann und ganz besonders von Frau M. Testa von der Web-Quality GmbH aus Einsiedeln wäre es nicht möglich gewesen. Frau Testa hat meine Texte und die gelieferten Bilder in den „Rahmen gehängt“ und angepasst. Herzlichen Dank!

26. Juni 2010 Viel passiert

Diese Woche ist viel passiert.

Nicht nur dass das Wetter von Regen endlich zu Sonne gewechselt hat. Endlich habe ich auch eine Hilfe für unsere Alp gefunden.

Weil das Wetter so lange dauernd nass war, können wir mit dem Vieh nicht drei Wochen hier im Laueli bleiben. Die Weide ist leergefressen. Also heisst es „plündern“. Gestern schon haben wir die Käserei gezügelt. Das heisst vom Kessi über Dampfkessel bis zu den Käseformen und dem nötigen Werkzeug wird alles in die Hinderist Hütte gezügelt.

Heute Abend um 18 Uhr war dann Abmarsch für die Kühe, Rinder und Kälber. Wir sind erst am Abend gefahren, weil dann die Hitze bereits nachgelassen hat. Trotzdem hat das Vieh die obere Alp in rekordverdächtiger Zeit von gut einer Stunde erreicht. Bis dann noch alles gezügelt war, was zum Melken benötigt wird, wurde es fast Nacht.

9. Juni 2010 Wechsel ins Laueli

Die Suteren ist weitgehend kahlgefressen. Deshalb zügeln wir das Vieh ins Laueli.

Dies ist eine kurze Wegstrecke, und das Vieh schafft es in etwa einer Viertelstunde. Sobald die Kühe in der Weide sind, füllen sie ihre Bäuche mit dem frischen Gras.

Hier im Laueli kommt auch das „fremde“ Vieh dazu. Insgesamt sind es zehn Kühe. Die einen kommen zu Fuss, die andern im Viehanhänger. Damit ist unser Alpsenten komplett. 

7. Juni 2010 Laueli aus dem Winterschlaf wecken

Während dieser Woche heisst es für mich:

putzen, putzen, putzen. Das Laueli mit der ganzen Käserei will ich aus dem Winterschlaf wecken. Alle Käsereisachen wurden so versorgt, dass sie den Winter ohne Schaden überstehen. Jetzt muss ich sie alle kontrollieren und waschen, damit sie fürs Käsen bereit sind. Auch alle Räume wollen vom Winterstaub befreit werden. Das alles schaffe ich nicht an einem Tag. Aber nach zwei bis drei Tagen wird es soweit sein.

29. Mai 2010 Alpfahrt Suteren

Heute ist der grosse Tag.

 Heute fahren wir mit den Kühen und dem Stier in die Suteren. Die Vorbereitungen (Vieh putzen, Klopfen rüsten) verlaufen ruhig. Sobald die Kühe, vor allem die älteren, den Ton der Klopfen hören, wissen sie, worum es geht. Kühe sind wirklich keine dummen Tiere.

Unsere Alpfahrt verläuft heuer sehr ruhig. Voraus geht Melchior und Yolanda. Ich gehe in der Mitte, und wenn irgendwo die Kühe „geleitet“ werden müssen, gehe ich auch nach vorne. Am Ende des Zuges geht Verena mit Seth, dem jungen Hund. Von Zeit zu Zeit kommen wir an Plätzen am Wegesrand vorbei, wo wir die Kühe von der Strasse treiben und so die nachfahrenden Autos uns überholen können. In der Laui und auf der Mettlen darf das Vieh ein Weilchen weiden. Dann geht es weiter auf der Alpstrasse Richtung Suteren. Hier muss das Vieh nicht mehr so streng beaufsichtigt werden, denn es kommen fast keine „Abzweigungen“.

Nach knapp zwei Stunden haben wir die Suteren erreicht und lassen das Vieh weiden. 

1. Mai 2010

Heute haben Gerold und ich unseren fast alljährlichen Start in die Alpsaison gemacht:

Wir haben die „Hinderist Hütte“ zu Fuss aufgesucht. Leider war das Wetter nach den vorangegangenen schönen Tagen nicht mehr so freundlich. Tiefhängende Wolken und zum Teil Nebel, am Schluss auch leichter Regen waren unsere Begleiter. Weil es im Winter nicht sehr viel Schnee gegeben hat, konnten wir bis zum Lauelisboden mit dem Auto fahren. Danach ging es dann zu Fuss weiter. Nach einem Marsch von einer Stunde erreichten wir die Hinderist Hütte. Ist noch alles so wie wir es im Herbst verlassen haben? Wir entdeckten nichts Aussergewöhnliches. Mehr interessiert uns der Käsekeller. Haben unsere hier oben gelagerten Käse den Winter gut überstanden? Ja, es war so. Nachdem wir die Käse gepflegt hatten assen wir in der noch sehr kalten Hütte unser mitgebrachtes Mittagessen. Als wir die Hütte wieder verschlossen hatten, sahen wir beim Weitergehen, dass ein Teil des gestapelten Holzes im Holzverschlag heruntergefallen war. Als wir uns dem Platz näherten, gab hinter der Hütte ein Murmeltier Bodenalarm. Unsere „Haustiere“ waren schon aus dem Winterschlaf erwacht. Das erstaunte uns doch etwas. Wir stapelten das Holz neu. Danach kehrten wir auf einem anderen Weg wieder ins Tal zurück.

Alpkäserei Wasserberg

Familie Gerold & Käthy Gwerder
Starzlen
6436 Muotathal

T: 041 830 13 05
M: 079 247 70 13

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Vom obersten Stafel zum zweitobersten zügeln

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