Wochenbuch 2011

30. Dezember 2011 Lange Pause

Manchmal ist es für mich schwierig die "richtigen" Prioritäten zu setzen.

Doch ich werde versuchen in der nächsten Zeit nachzuerzählen, was seit dem November Spezielles geschehen ist. Total Aussergewöhnliches ist nicht passiert, doch das eine oder andere ist erwähnenswert.

21. November 2011 Vorwinter

Manchmal kommt es mir vor, als "fliege" die Zeit des Novembers noch schneller dahin als der Sommer.

Jetzt bin ich am Aufarbeiten all der liegengebliebenen Arbeit des Sommers. Waschen, bügeln, Büroarbeiten, aufräumen... . Das anhaltend trockene und schöne Wetter lockt einem immer wieder nach draussen. Es gibt auch noch viele Arbeiten, die bei diesem Wetter angenehmer zu erledigen sind als sonst: z. B. Holz schlagen. Es eilt auch nicht, noch den letzten Käse vom Wasserberg in den Talkeller zu zügeln.

Die Foto zeigt die Aussicht von der Hinderist Hütte. Wir waren gestern wieder mal oben um die Käse zu pflegen. Das Bild zeigt, dass die Natur bereit für den Winter ist. Wann kommt er?

31. Oktober 2011 Alpchäsmärcht

Der 16. Muotithaler Alpchäsmärcht ist vorbei.

Und vor lauter Arbeit und Organisieren und Überblick behalten habe ich keine Foto gemacht, als die Besucher da waren. Die Foto zeigt den Stand am Freitagabend: An der Bilderwand fehlen noch zwei Fotos, die neu ausgedruckt werden müssen. Auch die Produkte-"Steller" fehlen noch. Das meiste ist jedoch vorbereitet.

Der Markt war wieder ein guter Erfolg. Die gemachten Mutschlis haben alle (entweder ganz oder in Stücken) einen Besitzer "gefunden". Etliche Sorten waren so früh am Sonntag schon ausverkauft, dass ich nächstes Jahr mehr davon produzieren werde. Ebenso sind die Raclettekäse alle verkauft. Bratbutter muss ich wieder neue herstellen, auch Wetterfrosch-Fondue und Natur-Fondue.

Jetzt wird die etwas geruhsamere Zeit anbrechen. Was nicht heisst, dass ich nicht genügend Arbeit hätte. Der "Bügelberg" will abgetragen werden, und noch vieles weitere, das im Sommer und Herbst liegen bleibt, muss nun "weg"gearbeitet werden.

18. Oktober 2011 Alpkäseprämierung zum Zweiten

Wenn es Sie interessiert, wie so eine Alpkäseprämierung abläuft, dann lesen Sie weiter.

Nach dem Mittag bringen die Alpkäser je zwei Laib Käse zur Prämierung. Es gibt 4 Kategorien: Alpkäse halbhart (dieses Jahr hergestellt zwischen dem 4. und 22. Juli), Mutschli nature, Geisskäse, Spezialitäten (z. B. Gewürzmutschli, Schafkäse, älterer Käse). Für jede Käse"sorte" erhält man eine Nummer. Die Juroren bekommen nur diese Nummer zu sehen. Am Nachmittag bewerten sie alle Käse. Es sind drei Juroren: Ein Berater, der auch im Bereich Alpkäserberatung tätig ist, eine Vertreterin der Konsumenten und eine Vertreterin der Verkaufsfront. Die Käse werden anhand vorgegebener Kriterien beurteilt. Es sind vier Hauptpunkt: Äusseres/Haltbarkeit, Geschmack und Aroma, Teig, Lochung. Diese Hauptpunkte haben Unterpunkte wie z.B. bei Geschmack und Aroma: fad, bitter, säuerlich usw. Wenn die Juroren etwas finden, das vom Ideal abweicht, wird dieser Punkt angekreuzt. Jeder angekreuzte Punkt gibt einen Viertelpunkt Abzug. Je Hauptpunkt gibt es 5 Punkte, wenn nichts kritisiert wird. Höchstpunktzahl ist also 20 Punkte. Auch wenn der Teig (das Innere des Käses) "blind" (kein Loch aufweist) ist, gibt es einen Viertelpunkt Abzug. Bei 20 bis 19 1/2 Punkte wird der Alpkäse als sehr gut gewertet; bei 18 3/4 bis 19 1/4 Punkten ist der Käse immer noch als gut klassiert. Ein Käse gilt als ungenügend, wenn er 17 1/2 Punkte oder weniger hat. Diesen Fall habe ich an der Alpkäseprämierung nie gesehen. Denn die Beratung durch Konrad Suter und die Alpkäserkurse befähigen auch uns Laien-Käser, sehr guten Alpkäse herzustellen. Und wenn es Fragen gibt, dürfen wir Konrad Suter telefonieren und in um Hilfe bitten.

Am Abend kommen dann alle Alpkäser zusammen und die Wanderpreise werden verteilt. Auch können wir alle Alpkäse probieren und mit den Berufskollegen fachsimpeln. Das Beurteilungsblatt können wir nach dem Anlass mit heimnehmen. Es zeigt einem, wo noch Verbesserungen angestrebt werden können.

Diese Prämierung finde ich eine gute Sache: Es zeigt mir, wie oben erwähnt, was noch verbessert werden kann. Ich sehe an der Beurteilung, wo mein Alpkäse qualitätsmässig steht und sehe auch, wie er im Vergleich zu den andern ist. Zwar ist das ja nur ein Alpkäse von vielen; und man bringt ja nicht den schlechtesten. Aber man erfährt, was vom Konsumenten erwartet wird, und dieses Mass gilt es zu erfüllen.

14. Oktober 2011 Alpkäseprämierung

Gestern abend fand die alljährliche Käseprämierung statt.

Weil sie heuer einen Monat später stattfand, konnte ich sogar nebst dem Alpkäse Nature-Mutschli und ein Kräutermix-Mutschli bringen. Es gibt nämlich vier Kategorien: Alpkäse, Nature-Mutschli, Geiss-Mutschli und Spezialitäten. Bei drei Kategorien schwang Oskar Pfyl obenaus. Meist hatten zwei oder mehrere die höchste Punktzahl, jedoch sein Käse war jeweils ein "Mü" besser. Weil jedoch je Betrieb nur ein Wanderpreis abgegeben wird, bekamen in zwei Kategorien die "Zweitplatzierten" den Preis. Und so gehörte ich bei der Kategorie "Spezialitäten" zu den Glücklichen. Ich freue mich riesig. Das zeigt mir, dass ich auf dem richtigen Wege bin, den Käse immer noch etwas zu "perfektionieren". Und gibt für nächsten Sommer zusätzlichen Schwung, um wieder die nötige Sorgfalt und Zeit in die Produktion zu stecken.

Übrigens: Das Produkteniveau war über allen gebrachten Käse sehr hoch. Das zeigt, dass am Alpchäsmärcht, der in 14 Tagen stattfindet, Käse von sehr guter Qualität angeboten wird. "Chömed und lueged und probiered!"

10. Oktober 2011 Schnee plus Regen gleich Hochwasser

Bei uns auf der Balmen herrscht schon wieder "Land-unter".

Am Samstag und Sonntag war ich in Wangen am Chilbi-Markt. Samstags war es kalt und es hat den ganzen Tag geregnet. Dementsprechend war auch der Besucheraufmarsch. Abends als wir heimkamen hatte es in Rothenthurm nur wenig Schnee neben der Strasse im Gras; in Muotathal jedoch lagen etwa 5 cm. Ich hoffte, dass es über Nacht nicht noch mehr schneit. Mein Wunsch ging in Erfüllung. Der Sonntag war dann ein ziemlich schöner Tag und die Leute kamen am Nachmittag fast scharenweise zum Markt.

Letzte Nacht kam dann die Warmfront und es regnete weit hinauf. Das brachte den Schnee zum Schmelzen. Und weil seit letztem Hochwasser diesen Sommer die Muota bei der Einmündung der Starzlen viel höher liegt, haben wir wieder "Land-unter". Die Foto zeigt jedoch nicht unser Land, sondern in etwa die gleiche Stelle in der Laui, wo unsere Kühe bei der Alpabfahrt gerastet haben. Vergleiche!

3. Oktober 2011 Alpabfahrt

Schon sind wieder gut drei Wochen vorbei, seit unsere Kühe von der Suteren ins Laueli zügelten.

Und jetzt ist das Laueli auch fertig abgeweidet und die endgültige Alpabfahrt ist da. Unsere Kinde haben Ferien und können deshalb dabei helfen. Bei schönem und warmem Wetter maschieren Kühe und Jährlinge mit uns Begleitern ins Tal. Unterwegs gibt es wieder Pausen, damit die langsameren Vierbeiner wieder aufschliessen können. Das Foto zeigt die Rast in der Laui. Nach gut zwei Stunden waren alle bei der Balmen angekommen, wo die Wiederkäuer nicht überlegen mussten, ob sie das feine Gras fressen wollen oder nicht. 

25. September 2011 Charrenfelder

Da ich nicht mehr alle Tage käse, haben wir heute eine Wanderung gemacht.

Das Ziel war die Twärenen, manchmal auch (fälschlicherweise) Silberen genannt. Von uns war noch niemand auf dem höchsten Punkt der Twärenen. Das war auch mit ein Grund, dass wir uns für diesen Ort entschieden haben. Das Wetter war zwar von der Fernsicht her nicht ideal. Aber es war ja schön und für die Jahreszeit warm. Wir haben einen Rundweg für unsere Wanderung ausgesucht. Insgesamt waren wir gut 4 1/2 Stunden unterwegs. Und was wir gesehen haben, war sehr eindrücklich. Von weitem ist die Twärenen ein silbrig schimmerndes Felsenmeer. Und von nahem sind diese "Charren" noch viel viel eindrücklicher: Nur schon die vielen verschiedenen Formen und Farben. Und diese Flächen! Durchsetzt mit Weiden, die immer noch genutzt werden. Es war einfach zum Staunen.

18. September 2011 Kalte Nächte

Das erste Mal diesen Herbst war die Nacht richtig kalt.

Die vorhergehenden Nächte waren alle immer noch recht mild. Die Kälte ist ja einfach zu erklären: Schnee bis auf 1500 m ü M. 

10. September 2011 Das Vieh kommt ins Laueli

Die letzten zwei Tage und heute ...

... haben wir den "Silo" in der Schwänti gemäht, gerecht und ins Tal gefahren zum Ballen pressen lassen.

Da unsere "Schulkinder" heute Samstag frei haben müssen sie helfen: Yolanda hilft beim Mittagessen machen für die Arbeiter in der Schwenti, und Melchior und Verena haben die Aufgabe, unsere Kühe von der Suteren ins Laueli zu bringen. Ich selbst bin heute wieder am Käsen, und plötzlich höre ich die ersten Kuhglocken läuten. Also ist das Vieh angekommen. Nachdem der Silo fertig ins Tal gefahren ist, zügeln wir noch die "Melkerei" ins Laueli hinauf. Und schon bald können die Kühe in den Stall kommen und werden gemolken.

5. September 2011 Nister einwintern

Was nicht gezügelt wird sind die "Betten".

Die Matratzen, die uns zehn Wochen als Betten dienten, staple ich für den Winter auf einen alten Horenmänner, den ich zuvor an Seilen aufgehängt habe. Es ist nämlich schon vorgekommen, dass die Mäuse Matratzen angenagt haben. Deshalb "hänge" ich die Matratzen "auf", damit das möglichst nicht passiert. Zum Einwinter der Nister gehört auch, dass ich das Heutor zubinde, damit nicht ein kräftiger Wintersturm es eventuell aufbläst. Alle Wäsche, die noch da ist, packe ich zusammen und nun ist die Nister für den Winter gerüstet. Nächstes Jahr im Juli werde ich sie hoffentlich wieder aus dem Winterschlaf "wecken" können.

1./2. September 2011 In die Suteren runter gefahren / geplündert

Zu dritt die Melkerei und die Käserei zu zügeln schafft man nicht an einem Tag.

Deshalb haben wir diese Arbeiten auf zwei Tage aufgeteilt. Am Donnerstag sind wir vor dem Mittag mit dem Vieh zur Suteren gefahren. Gut zwei Stunden waren wir unterwegs. Dort konnten die Kühe sich den Bauch wieder so richtig vollschlagen. Wir brachten noch den Stall in Ordnung, bis Andreas (mein Schwager) Gerold und mich abholte. Am Nachmittag zügelten wir dann die ganze Melkerei (Stromwagen, Melkaggregate usw.) zur Suteren. Als alles wieder am rechten Ort war, war auch schon wieder Zeit zum Melken.

Am Freitag käste ich das letzte Mal für dieses Jahr in der Hinderist Hütte. Danach plünderten wir das Kessi, den Dampfkessel und alle Gerätschaften und Sachen, die zur Käserei gehören, ins Laueli. Nach drei Fuhren war alles wieder nach unten gezügelt und nach und nach auch wieder jedes Ding an seinem Ort.

22. August 2011 Schulbeginn

Für unsere Kinder hat die Schule wieder begonnen.

Und auf dem Wasserberg ist es auf einen Schlag in der Hütte sehr ruhig geworden: Kinder weg, Schwager weg (hat uns 14 Tage geholfen und muss nun wieder zur Arbeit), Alphelfer weg (musste sich in Deutschland für das nächste Studium einschreiben und noch viele andere Dinge erledigen); und so ist oft nur noch der Gerold alleine da. Und manchmal noch ich, wenn wieder Käsen angesagt ist.

19. August 2011 Ab der Gige gefahren

Heute ist unser Vieh von der Gige zurückgekommen.

Auch der Stromwagen, der heuer das erste Mal auf die Gige gezügelt wurde, ist wieder sicher bei der Hinderist Hütte angekommen. Bis wieder alles an seinem Ort ist braucht es etwas Zeit. Doch schon bald war alles versorgt und fertig platziert.

18./19. August 2011 Unglück

Heute kam unser Kalbstier nicht zum Gigengaden.

Deshalb musste Verena ihn suchen gehen. Gefunden hat sie ihn unterhalb des "Chüebändlis" in einer Mulde. Er konnte fast nicht auf sein rechtes Vorderbein stehen. Trotzdem musste er zum Flösch runter humpeln. Dort hat ihn Gerold dann auf den Muli geladen und zur Hinderist Hütte transportiert. Als der Geschwulst am andern Tag immer schlimmer wurde rief er den Tierarzt. Dieser diagnostizierte eine gebrochene Schulter. Da sei nichts zu machen, und er füllte ein Formular für den Notschlachthof aus. So mussten wir noch am Abend "Sero" zum Notschlachten fahren. Schade, er war so ein Hübscher und jetzt haben wir nächstes Jahr keinen Stier um die Kühe zu decken. 

19. September 2011 "Lebenszeichen"

Die Zeit eilt nur so.

Und ich finde fast kein Zeitfenster, um das Wochenbuch zu führen. Viele Einträge sind vorbereitet, aber es fehlt mir die Zeit, um sie auch ins Netz zu stellen. Hoffentlich schaffe ich es in nächster Zeit.

6. August 2011 Nochmals "Raupen"

Etwas überrascht war ich, als wir an verschiedenen Vormittagen in der Hütte am besonnten Fenster "Kleine Füchse" fanden.

Schlüpfen die Schmettlinge jetzt schon und nicht erst im nächsten Frühling? Es ist so, denn ich fand bei der Kontrolle der bekannten Puppen zwei "zerbrochene". Hoffentlich schafft es die zweite Generation auch noch zum Verpuppen.

Wir hatten jedenfalls Freude an den wunderschönen "Zwiifaltärä".

1. August 2011 Höhenfeuer

Dieses Jahr hat sich Melchior in den Kopf gesetzt, das 1.-August-Feuer auf dem Ave-Maria-Gütsch zu machen, weil man von dort aus viel weiter herumsieht als vom letztjährigen Feuerplatz.

Auf den Ave-Maria-Gütsch kann man aber nicht mit den Stauden hinfahren, sondern sie müssen dorthin getragen werden. Die Kuppe des Gütsches liegt im Alpgebiet von Martin. Deshalb fragte Melchior zuerst seinen Vater und dann auch Martin, ob er auf dem Gütsch einen Asthaufen für ein 1.-August-Feuer machen dürfe. Nachdem beide "Ja" gesagt hatten ging es an die Ausführung seines Planes. Bis zur Borte zur Gigen transportierte er drei Fuhren Tannäste. Danach zerkleinerte er sie auf ca. 70 cm und trug sie auf der Traggabel auf den Ave-Maria-Gütsch. An zwei Tagen half ihm Yolanda dabei, an einem Tag auch noch Verena. Zwei-, dreimal trug er auch noch während der Melkzeit Äste auf den Gütsch. Dort schichteten sie sie auf einen grossen Haufen. Auf der Foto sieht man die drei mit dem Asthaufen und dem Transportgerät, einer Traggabel.

Am Abend sind wir dann alle auf den Ave-Maria-Gütsch gewandert. Ich war schon lange nicht mehr oben. Als wir dann auf der Kuppe waren, musste ich Melchior recht geben: Der Blick wanderte nicht nur ins Sonnenhalb des Tales sondern auch zum Fronalpstock, zur Rigi, zum Rossberg und auch zur Mythen. Nachdem der Nebel weg war konnte man auch einen Teil der Talschaft von Schwyz sehen. Da war es jedoch schon dunkel und wir sahen etwa 11 Höhenfeuer und konnten das Feuerwerk vom Stoos bewundern. Auch Melchiors Feuer brannte herrlich und wir hatten eine schönen 1.-August-Abend. 

24. Juli 2011 Schnee

Wie alle Jahre schneit es auch dieses Jahr.

Zum Glück ist der Schnee nicht tiefer gefallen. Unsere Weide ist deshalb schneefrei geblieben. Trotzdem hat die Milchmenge stark nachgelassen. Solch "schnauziges" Wetter mit Graupelschauern und Windböen ist auch bei unseren Kühen nicht beliebt.

Weil die Graupelschauer auch während des Vormittages anhielten, verwöhnte uns Andreas mit einem Essen aus dem Dutch-oven. Das ist ein gusseisener Kochtopf mit ebensolchem Deckel. In diesem Topf kochte er uns einen feinen Schweinspfeffer nur mit Hilfe von Eierkohlen. Es braucht dazu natürlich alle Essens-Zutaten, die Kohlen, den speziellen Topf und genügend Zeit. "Glühende" Bilder siehe "Bilder & Geschichten".

23. Juli 2011 Viele Raupen

Soviele Raupen des Kleinen Fuchses bei der Hinderist Hütte wie dieses Jahr habe ich noch nie beobachtet.

Die Brennnesseln der Mauer entlang sind total kahlgefressen. Und jetzt hängen an allen möglichen und unmöglichen Stellen Puppen. Nächstes Jahr werden hoffentlich viele Schmetterlinge ausfliegen.

14. Juli 2011 Auf die Gige fahren

Schon wieder sind die drei Wochen auf den Weiden der Hinderist Hütte vorbei.

Heute sind wir mit dem Vieh und allem Melkzeug auf die Gige gefahren. Das erste Mal kam auch der "Stromwagen" mit auf die Gige. Vorher haben wir die Melkmaschine jeweils mit einem Motor direkt per Keilriemen angetrieben. Der war laut und es gab erhebliche Vibrationen im Boden hinter dem Stall. Das Stromaggregat, das im Stromwagen ist, ist zwar nicht unbedingt viel leiser, aber die ganze Kombination ist erprobt und "läuft rund". Und alles Technische ist auch besser vor der Witterung geschützt.

7. Juli 11 As machtig Schwenti wird geheut

Noch keine Woche am Wasserberg, empfängt das steile Schwenti alle verfügbaren Helfer mit Alpheu.

Mit mir liegen Familie Gwerder und sämtliche befreundete Älpler, gestützt auf Rechen und Gabeln im Hang. Gerold freuts, dass wir schon um 9 Uhr anfangen können zu schwitzen. Mich bringt es um, denn die Heumassen müssen auf grosse Haufen geschichtet, mit Seilen zusammengebunden und dann wie riesige Schlitten bergab gefahren werden. Die ersten drei Rennen vor dem Heu laufend sind noch lustig, die letzten sehr schweisstreibend - man muss ja wieder rauf.

Nach einer stärkenden Pause im Schatten und den Neuigkeiten aus dem Muotithal, bezwingen wir schlussendlich am Nachmittag doch auch das 'Machti Schwenti', braungebrannt und zufrieden. Ein kurzes Ciao und die Helfer verabschieden sich, es wartet Arbeit. Nach einem herrlichen Bad im Heu, transportiert Gerold es mit dem Muli ins Tal während ich mich schon auf die nächste Runde freue.   

30. Juni 2011 Gestaute Wasser auf der Balm

Ähnlich wie letztes Jahr hat gestern der Teufbach bei Starkregenfällen einen Haufen Geröll in die Starzlen geschoben.

Die Starzlen transportierte dann das Material bis in die Muota und füllte danach langsam ihr Bett zuunterst fast ganz auf. Dieses Geschiebe in der Muota, die zu diesem Zeitpunkt nur wenig Wasser führte, staute diese auf und bewirkte eine Überschwemmung des Landes links und rechts der Muota. Unser Pachtland stand deshalb teilweise unter Wasser. Dieser Zustand dauerte bis zum anderen Tag abends an. Durch das Reiben der Steine und das Wirbeln des Wassers war dieses gestaute Wasser voll kleinster Schwebstoffe. Diese Stoffe setzten sich nun unter Wasser auf die Pflanzen ab. Leider hatten wir dort nicht vorher geemden. Als wir nun eine knappe Woche danach dieses Gras emdeten, hat Gerold dieses verschmutzte Emd nicht zum andern Emd auf den Stock gebracht, sondern in Ballen wickeln lassen. Weshalb? Das zweite Foto zeigt es. Solchermassen verschmutztes Futter kann auch keine gute Milch geben. Dieses Emd werdem die Rinder in kleinen Portionen bekommen; wenns sie überhaupt fressen. Ansonsten wird es als Einstreu genutzt.

24. Juni 2011 Schweine-Züglete

Die Schweine fehlen noch hier auf dem Wasserberg.

Gerold und Melchior wollen sie dieses Jahr wieder einmal zu Fuss zur Hinderist Hütte bringen. Zum Schweinezügeln ist das Wetter ideal: es ist nämlich nicht zu heiss und die Sonne brennt nicht vom Himmel. Nach etwa drei Stunden ist es soweit. Als erstes taucht in der Wegbiegung jedoch nicht wie erwartet ein Schwein auf, sondern Seto, der junge Hund. Er geht mit seinen langen Läufen fiel schneller als die Schweine. Deshalb rekognosziert er die Strasse vor den Schweinen und geht dann zurück, um zu sehen ob auch alle nachkommen. Bald sind alle Schweine in ihrem "neuen" Daheim auf dem Wasserberg.  

22. Juni 2011 Auf den Wasserberg fahren und plündern

Heute ist der grosse Tag der "Züglete" auf den Wasserberg.

Den Kindern zuliebe fahren sie mit dem Vieh erst am Abend zur Hinderist Hütte.Eigentlich wäre dies für den Vormittag geplant gewesen. Am Nachmittag plündern wir die Käserei mit dazugehörenden Gerätschaften. Dafür haben wir Helfer angestellt. Denn alleine würden das Gerold und ich nicht schaffen. Auf dem Foto sieht man, wie das Käsekessi in die Hütte auf dem Wasserberg gerollt wird. Die Türe ist um keinen Zentimeter zu breit. Gerold kennt jedoch die Kniffe und Tricks, wie das Kessi durch den Türrahmen geht.

Am Abend hat es dann wie aus Kübeln gegossen, doch den Kindern und auch dem Vieh hat dies nach diesem heissen Tag nichts ausgemacht.

19. Juni 2011 Lebenszeichen

Entlich melde ich mich wieder mal.

Das frühe dauerhafte schöne Wetter hat meinen Zeitplan total durcheinandergebracht. Und was bleibt "liegen"? Natürlich die Homepage, die eilt nicht. Jetzt möchte ich euch in "Rückblicken" trotzdem noch erzählen, was so wichtiges den ganzen Frühling und Sommerbeginn passiert ist. Nur noch soviel für heute: Nach langem Suchen haben wir nun eine Hilfe für den Alpsommer gefunden. Die Hilfe entlastet uns bei Routinearbeiten und wir haben nicht so viel Stress und kommen eher zu unserem wohlverdienten genügenden Schlaf. Denn es gibt einfach Arbeiten, die müssen "jetzt" getan werden und können nicht auf später verschoben werden.

1. Juni 2011 Ins Laueli plündern

Heute ist ein nebliger verhangener Tag. Die Suteren ist "leergefressen" und es ist Zeit ins Laueli zu "plündern".

Sobald die Kühe merken worum es geht, braucht es niemanden mehr, der den Kühen folgt. Ich gehe voraus, damit ich sie zuunterst vom Laueli in die Weide leiten kann. Dort fressen die Kühe genüsslich "den Bauch voll".

23. Mai 2011 Z'Alp fahren

Weil der Frühling früher Einzug gehalten hat und das Wetter auch weiterhin wärmer war als in anderen Jahren, können wir heuer auch früher zalp-fahren.

Heute ist es soweit. Wie letztes Jahr verlief die ganze "Züglete" des Viehs ohne Probleme. Einzig unsere älteste Kuh wollte in der "Laui" partout nicht mehr auf ihr rechtes Hinterbein stehen. Schon vorher hatte ich beobachtet, dass sie hinkte. Nun zeigte sich ein Vorteil der Natels. Ich rief Gerold an und bat ihn mit dem Viehanhänger zu kommen und "Rägeli" damit zur Suteren zu transportieren. Und so machte er es dann auch. Wir wissen jetzt noch nicht, was sie genau hatte. Denn vorher und nachher hinkte sie nicht. War es ihr einfach zu beschwerlich den ganzen Weg zu gehen?

8. Mai 2011 Weidegang

Unsere Kühe haben die Weiden rund um unseren Hof schon abgeweidet.

Für die, die besser zu Fuss sind, bedeutet das, dass sie zur "Gigern" rauf müssen. Der Weg führt der Strasse entlang, dann via einen Feldweg zu einem Viehfahrweg. Dieser quert auf Höhe der "Gigern" den Teufbach. Jeden Frühling und Herbst müssen wir kontrollieren, ob die Passage noch gangbar ist, und wenn nicht, sie wieder gangbar für das Vieh machen. Das Foto zeigt die Kühe auf ihrem Heimweg durch das Teufbach-Bachbett.

15. Februar 2011 Auslauf für die Kühe

Wenn der Boden gefroren ist, erhalten unsere Kühe grösseren Auslauf.

Sonst haben sie alle zwei bis drei Tage auf befestigtem Boden Auslauf. Heute dürfen sie sich auf dem gefrorenen Schnee wieder weiterherum bewegen. Die frische Luft und das ungebremste Licht tun gut. Nach ihrem "Ausflug" ins Freie kommen sie aber auch wieder gerne in den Stall. 

2. Februar 2011 Die Kälte als Künstler

Misten noch sauberspritzen.

Und mit diesem wenigen Wasser zaubert die Kälte die fantastischsten Figuren. Und diese Figuren verändern sich mit jedem weiteren kalten Tag.

Auch das Bild des Monats zeigt ein Kunstwerk der Kälte. Unser Auto hat keine Garage. Eines Morgens fand ich dann auf einer Seite des Autos viele Eisblumen. Was früher in den ungeheizten und nicht isolierten Schlafzimmern im Winter fast an der Tagesordnung war, ist heute nicht mehr so oft zu finden. Deshalb haben mich die filigranen Kunstwerke sehr erfreut.

31. Januar 2011 Arbeiten am Wohnhaus

Die noch vorhanden Grundsubstanz unseres Wohnhauses ist schon recht alt.

Deshalb haben in den letzten Jahrzehnten die Besitzer immer wieder teilweise Erneuerungen gemacht. Dabei wurden auch die Decken in den Wohnräumen angehoben. Vorher hätten heutige normalgrosse Menschen teilweise mit den Haaren an den Deckenbalken "gestrichen". Jetzt haben wir eine durchschnittliche Höhe von etwa 2 Metern, was ja immer noch nicht "überragend" ist.

Jetzt gerade isolieren wir etwa zwei Drittel der "Aussenhaut". Nötig geworden ist es, weil wir vorletzten Sommer feststellen mussten, dass die Hauswand nordwärts an einer Stelle undicht ist. Zweitens hatten zwei Räume im Erdgeschoss immer noch die alten Fenster und die Wände dieser Räume waren nicht isoliert. Jetzt bin ich gespannt, ob unser Heizungsspeicher bei sehr kaltem Wetter wieder so schnell abgekühlt ist.

Für mich "schaut" dabei Mehrarbeit "heraus"; denn ich arbeite Vormittags im Stall mit, damit mein Mann den Zimmerleuten helfen kann.

17. Januar 2011 Alltag

Der Alltag hat uns wieder. Seine Routinearbeiten begleiten uns.

Eine davon ist abends das Helfen im Stall. Im Herbst machen wir einen Plan, wer wann am Abend meinem Mann im Stall hilft. Die Schulkinder und ich teilen uns die meisten Tage. Die zwei Ältesten, die schon aus der Schule und in der Weiterbildung sind, helfen auch noch je einmal pro Woche. Zu diesen Arbeiten gehören das Hirten (den Tieren ihr Fressen vorlegen), das Heurüsten (Heu von der Heudiele ins Tenn hinunterwerfen), das Rüsten der Melkmaschine und das Kälbertränken. Manchmal kommen noch kleinere Arbeiten dazu. 

Ich mache diese Arbeit gerne. Denn so behalte ich den "Kontakt" zu den Tieren und weiss wie es ihnen geht.

Alpkäserei Wasserberg

Familie Gerold & Käthy Gwerder
Starzlen
6436 Muotathal

T: 041 830 13 05
M: 079 247 70 13

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Bild des Monats
Vom obersten Stafel zum zweitobersten zügeln

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