Wenn es Sie interessiert, wie so eine Alpkäseprämierung abläuft, dann lesen Sie weiter.
Nach dem Mittag bringen die Alpkäser je zwei Laib Käse zur Prämierung. Es gibt 4 Kategorien: Alpkäse halbhart (dieses Jahr hergestellt zwischen dem 4. und 22. Juli), Mutschli nature, Geisskäse, Spezialitäten (z. B. Gewürzmutschli, Schafkäse, älterer Käse). Für jede Käse"sorte" erhält man eine Nummer. Die Juroren bekommen nur diese Nummer zu sehen. Am Nachmittag bewerten sie alle Käse. Es sind drei Juroren: Ein Berater, der auch im Bereich Alpkäserberatung tätig ist, eine Vertreterin der Konsumenten und eine Vertreterin der Verkaufsfront. Die Käse werden anhand vorgegebener Kriterien beurteilt. Es sind vier Hauptpunkt: Äusseres/Haltbarkeit, Geschmack und Aroma, Teig, Lochung. Diese Hauptpunkte haben Unterpunkte wie z.B. bei Geschmack und Aroma: fad, bitter, säuerlich usw. Wenn die Juroren etwas finden, das vom Ideal abweicht, wird dieser Punkt angekreuzt. Jeder angekreuzte Punkt gibt einen Viertelpunkt Abzug. Je Hauptpunkt gibt es 5 Punkte, wenn nichts kritisiert wird. Höchstpunktzahl ist also 20 Punkte. Auch wenn der Teig (das Innere des Käses) "blind" (kein Loch aufweist) ist, gibt es einen Viertelpunkt Abzug. Bei 20 bis 19 1/2 Punkte wird der Alpkäse als sehr gut gewertet; bei 18 3/4 bis 19 1/4 Punkten ist der Käse immer noch als gut klassiert. Ein Käse gilt als ungenügend, wenn er 17 1/2 Punkte oder weniger hat. Diesen Fall habe ich an der Alpkäseprämierung nie gesehen. Denn die Beratung durch Konrad Suter und die Alpkäserkurse befähigen auch uns Laien-Käser, sehr guten Alpkäse herzustellen. Und wenn es Fragen gibt, dürfen wir Konrad Suter telefonieren und in um Hilfe bitten.
Am Abend kommen dann alle Alpkäser zusammen und die Wanderpreise werden verteilt. Auch können wir alle Alpkäse probieren und mit den Berufskollegen fachsimpeln. Das Beurteilungsblatt können wir nach dem Anlass mit heimnehmen. Es zeigt einem, wo noch Verbesserungen angestrebt werden können.
Diese Prämierung finde ich eine gute Sache: Es zeigt mir, wie oben erwähnt, was noch verbessert werden kann. Ich sehe an der Beurteilung, wo mein Alpkäse qualitätsmässig steht und sehe auch, wie er im Vergleich zu den andern ist. Zwar ist das ja nur ein Alpkäse von vielen; und man bringt ja nicht den schlechtesten. Aber man erfährt, was vom Konsumenten erwartet wird, und dieses Mass gilt es zu erfüllen.